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Basisrente: Warum ein Vergleich der Anbieter sinnvoll ist?

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Zusammen mit der Riester-Rente wurde im Jahre 2005 die sogenannte Basisrente als Form der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge eingeführt. Während die Riester-Vorsorge sich primär an Arbeitnehmer richtet, ist die Basisrente vor allem für Freiberufler und Selbständige gedacht. Aufgrund der vielen Unterschieden zwischen Anbieter ein Vergleich vor dem Abschluss unerläßlich.

Einstieg: Grundprinzip, Förderung und Produkte

Der Grundgedanke der Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, besteht in dem systematischen Aufbau eines Kapitalstocks über einen längeren Zeitraum, der nach dem Renteneintritt als lebenslange Rente ausgezahlt wird. Einen Todesfallschutz wie die klassische Kapitallebensversicherung sieht die Basisrente in der Grundform nicht vor.

Mit dem Tod endet die Rentenleistung bzw. verfällt das angesparte Kapital, wenn das Rentenalter noch nicht erreicht ist. Optional sind Ergänzungen um Zusatzleistungen wie Hinterbliebenenschutz oder Berufsunfähigkeitsabsicherung möglich. In der Regel geht das zu Lasten der Rentenzahlung.

Die private Altersvorsorge über die Basisrente wird steuerlich gefördert. Beiträge sind als Sonderausgaben bei der Einkommensteuer absetzbar, Renten sind zu versteuern. Dabei gelten für einen Übergangszeitraum bei der Ansparphase und Auszahlphase zunächst differenzierte Regelungen mit sich jährlich ändernden Anrechnungsätzen bzw. Steueranteilen. Bei der Ansparphase ist ab 2025 der 100%-Anrechnungssatz mit voller Absetzbarkeit erreicht, bei Rentenzahlungen beginnt die volle Versteuerung ab 2040.

Das klassische Produkt für die Basisrente ist die private Rentenversicherung. Die überwiegende Zahl der Produktangebote entfällt auf diese Form der Vorsorge. Gefördert werden aber auch fondsgebundene Rentenversicherungen und – bisher nur vereinzelt im Angebot – Fondssparpläne in der Ansparhase. Ein Kapitalwahlrecht ist bei der Basisrente nicht vorgesehen, Auszahlungen erfolgen ausschließlich nach Renteneintritt als regelmäßige Leistung.

4 Gründe, warum ein Basisrenten-Vergleich ratsam ist

Obwohl die Eckwerte und Bedingungen für die Basisrente für alle Produktanbieter gleich sind, gibt es deutliche Unterschiede bei Konditionen, Leistungen und vertraglichen Gestaltungen. Sie führen zu erheblichen Bandbreiten bei den später zu erwartenden Rentenzahlungen, zu unterschiedlichen Risiken und Flexibilitäten. Ein Vergleich der Anbieter ist daher auf jeden Fall ratsam.

#1: Klassisches oder fondsgebundenes Sparen
Grundlegend ist die Wahl zwischen der klassischen Rentenversicherung oder dem fondsgebundenen Kapitalaufbau. Bei der klassischen Rentenversicherung erfolgt die Kapitalanlage unter Sicherheitsaspekten primär in verzinslichen Anlagen. Fondsgebundene Ansparphasen bieten in Abhängigkeit von den eingesetzten Fonds dagegen höhere Renditechancen, aber auch größere Risiken.

Im Extremfall führt eine Fondspolice am Ende zu Verlusten, denn eine Anlagegarantie ist hier im Unterschied zur klassischen Rentenversicherung nicht zwingend vorgeschrieben. Sie wird aber zum Teil optional angeboten.

#2: Garantieverzinsung und Überschüsse
Bei der klassischen Rentenversicherung gilt dagegen die gesetzliche Garantieverzinsung, derzeit 1,75 %. Wer hier spart, weiß daher genau, welche Rente er später mindestens bekommt. Obwohl dieser Zinssatz für alle Versicherungsanbieter gilt, fällt die sich später ergebende Rentenzahlung durchaus nicht gleich aus. Unterschiede in der Anlagepolitik, dem Anlagemanagement und in den Kostenstrukturen der einzelnen Unternehmen sind hierfür maßgebend.

Erhebliche Unterschiede gibt es auch bei der Überschussbeteiligung. Das ist der Anteil, den die Versicherungsnehmer aus den Anlageerfolgen der Versicherung über die Mindestverzinsung hinaus erhalten. Auch hier spielen Anlageerfolg und Kosten der jeweiligen Versicherung eine wichtige Rolle, die Kapitalmarkt- und Zinssituation kommen als Einflussgrößen hinzu. Gerade bei der Überschussbeteiligung ist ein Vergleich nicht einfach. Denn vergangenheitsorientierte Betrachtungen können nicht ohne weiteres auf die Zukunft übertragen werden.

#3: Flexibilität wichtig
Für Selbständige und Freiberufler ist die Flexibilität ein wichtiges Vergleichskriterium bei der Altersvorsorge. Da kein festes Einkommen besteht, wissen sie oft nicht, ob sie auf Dauer Vorsorgebeiträge in einer bestimmten Höhe leisten können. Hier hat der Gesetzgeber bereits einige Hürden geschaffen und vorzeitige oder einmalige Verfügungen bei der Basisrente praktisch unmöglich gemacht. Manche Regelungen beruhen aber auch auf der Geschäftspolitik der Versicherungen. Dies betrifft zum Beispiel die Möglichkeit freiwilliger Zuzahlungen, des Anbieterwechsels oder von Beitragsfreistellungen. Manche Versicherer berechnen hier erhebliche Gebühren oder Abschläge, andere zeigen sich entgegenkommender – auch ein Punkt, der bei Vergleichen zu berücksichtigen ist.

#4: Nicht immer gegeben – Transparenz
Sehr unterschiedlich präsentieren sich die Anbieter auch bei den Vertragsgestaltungen. Nicht immer sind die Bedingungen für den Kunden verständlich und transparent dargestellt. Es sollte darauf geachtet werden, inwieweit Regelungen zu Beitragsfreistellungen und Überschussbeteiligungen klar und nachvollziehbar dargestellt werden. Unklare und unvollständige Informationen führen im Zweifel zu Streitfällen und unschönen Überraschungen.

Unser Empfehlung: Nutzen Sie ein Beratung

Wer sich für die Basisrente entscheidet, legt sich auf lange Zeiträume fest. Ein Vergleich der Anbieter und ausreichende Informationen sind hier besonders wichtig. Ein erster Ansatz sind Vergleichsrechner und -portale im Internet, eine fundierte, möglichst unabhängige Beratung empfiehlt sich allerdings angesichts der Komplexität ebenfalls.


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